→Das Projekt: Grätzl Grün Garage
Initiative für grünere Städte durch Grätzlaktivitäten (Wien)
Dieses Projekt stützt sich auf die Theorie, dass die flächendeckende Begrünung einer Stadt nur unter Einbindung eines starken Bürgerengagements möglich ist. Um ein solches zu ermöglichen, muss das Potential von nachbarschaftlichen Initiativen gefördert und diese aus dem reinen Ehrenamt herausgeholt werden. Zudem muss eine Form interorganisationeller Zusammenarbeit zwischen der Stadt und ihren strategischen Klimazielen und den Initiativen stattfinden – und genau die wollen wir ins Leben rufen.
Doch mit welchen Ansätzen und Modellen lässt sich so ein Projekt am besten initiieren? Welche Organisationsform benötigt es, um die unterschiedlichen Handlungsebenen möglichst effizient in Einklang zu bringen? Wie können wir damit am besten die strategischen Ziele der Stadt zur Anpassung an den Klimawandel unterstützen?
Seinen praktischen Ansatz findet das Projekt in der Begrünung eines leerstehenden Garagengebäudes in Wien Ottakring. Der Projektstandort erlaubt einerseits die einfache Umsetzung von Begrünungsformen im Außenraum wie der bodenungebundenen Fassadenbegrünung, aber auch die Begrünung im Innenraum (zb. Indoor-Hochbeete). Die Grätzl Grün Garage richtet sich aber nicht nur an nachbarschaftliche Initiativen als solche, sondern an jede Wienerin und jeden Wiener. Als Projekt mit einem starken sozialen Aspekt, hat sie das Potential, die verschiedensten Menschen in einem Projekt zusammenzubringen und Gemeinschaft zu fördern.
Doch auch politische Stakeholder, Verwaltung und Industrie profitieren von der Initiative. Hier können Anpassungsmaßnahmen zum Klimawandel im urbanen Raum entwickelt, Erkenntnisse über Bürgerbeteiligung an flächendeckenden Begrünungsmaßnahmen gewonnen, eine intermediäre Organisation zwischen der Stadt Wien und den Grätzlinitiativen angedacht werden sowie Businessmodelle mit Aspekten der Nachhaltigkeit und der Social Entrepreneurship entwickelt werden. Das Ziel ist es, ein für die Stadt Wien und in weiterer Folge für andere internationale Städte skalierbares Modell zur Einbindung der Bevölkerung in die urbane Gestaltung zu schaffen. Denn nur so kann effektiv eine fühlbare Veränderung bewirkt werden.
Als ein innovatives und nachbarschaftsförderndes Projekt haben wir uns für die Förderung „Soziale Innovation“ von der Stadt Wien beworben. Gestalten wir gemeinsam urbane Begrünung neu!
Daten
- Anmeldung (Ticket + Bewerbung): ab 05.08.2020
- Kongress: 24–25.09.2020
Die Fragestellungen:
Im Zusammenhang mit diesem Projekt stellen sich einige wichtige Fragen, die im Rahmen des Kongresses bearbeitet werden sollen:
- Welche Organisationsformen sind dafür geeignet, eine Vielzahl an Grätzlinitiativen ins Leben zu rufen, die zur gleichen Zeit in Verbindung mit strategischen Zielen der Stadt Wien stehen?
- Welche besonderen rechtlichen, technischen und sozialen Unterstützungen benötigen Grätzlinitiativen? Welche besonderen Anforderungen gibt es hier speziell in der Anfangsphase?
- Welche Businessmodelle (zb. Solidarische Landwirtschaft, Crowdinitiativen, etc.) gibt es für bestimmte Begrünungsinitiativen?
- Wie kann ein solches Projekt auf eine ganze Stadt skaliert werden? Wie kann es in anderen Städten umgesetzt werden?
- Wie lassen sich Städte am effektivsten flächendeckend mithilfe von starkem Bürgerengagement begrünen?
Gesucht wird:
Für das Projekt Grätzl Grün Garage suchen wir max. 20 Teilnehmer*innen mit einem Background in folgenden Bereichen:
- Landschaftsplanung
- Landwirtschaft
- Ökonomie
- Raumplanung
- Stadtverwaltung
- Immobilienentwicklung
- NGOs und Institutionen für Nachbarschaftsinitiativen
- Sozialarbeit und Soziologie
- Architektur